27.11.06

Raglan

Sa, 25.11.06

Wir schmeißen uns an die Westküste und dort nach Süden. Landschaftlich – grün. Folgende Kommentare hört am im 10-Minuten Takt: Schau, der volle Dschungel. – Da schaut's aus wie in der Steiermark. – Ist fast wie in Irland da.

Wir besuchen das Kauri Museum und bestaunen dort Quer- und Längsschnitte dieser Riesenbäume. An den Zauber der Redwoods in Californien kommen sie aber nicht ran, dafür gibt es einfach zu wenige.

Auf Grund eines (des) U2 Konzertes in Auckland brauchen wir eine Weile, bis wir – weit südlich von Auckland – ein Motel finden. (auf Wunsch Jacobs zur Abwechslung ein Motel statt Jugendherberge. Sein Traum erfüllt sich – er kommt zum fernsehen, kuschelig am Bett knotzend…) Die Besitzerin ist sehr reizend, gibt uns die Zimmer billiger weil wir ja zwei nehmen müssen, da sie kein Dreibettzimmer hat. Jeder Satz endet in einem "Love". "Do you like the rooms, love?", "Here are the keys, love.", "There's milk in the fridge, love."

Wir kochen Pasta (ja, die Motels hier haben Miniküchen im Zimmer) und verbringen die erste getrennte Nacht (Mama in einem Zimmer mit Finn, Gerhard mit Jacob) seit Monaten. Ein komisches Gefühl.

Und heute dann endlich Raglan! "Unsere" Farm! Wir erforschen auf der Herfahrt noch rasch den Ort und kämpfen uns dann die Schotterpiste den Berg hinauf. Oben dann begeisterter Empfang durch Meg, den Hofhund, der uns und dem Finn nicht mehr von der Seite weicht. Unsere Gastgeber – David und Bronwyn, er ein Bär, sie ein Hauch von Nichts, so dünn – sind ruhige und nette Leute, unser Häuschen ist klein (aber immer noch viel größer als Bilbo) und hat für die Mengen unseres Gerümpels zuwenig Ablageflächen, aber die Aussicht ist ein Traum, und wir haben alles, was wir brauchen. Zum Einstand begeben wir uns gleich in den Hot Tub auf der Terrasse (ja, wir haben einen eigenen Hot Tub!) und suhlen uns im warmen Sprudelwasser mit Blick auf grüne Hügel, das Meer und ein paar Kühe. Fehlt nur noch gutes Wetter, denn im Moment stürmt es.

Notizen zu Neuseeland:

Alles viel ruhiger hier, entspannter. Die Leute vertrauen einander noch mehr – es gibt viele "herrenlose" Standln am Straßenrand, wo man sich selbst mit Obst und Gemüse bedient, auf einen Zettel die genommene Menge einträgt, das Geld in die Kasse legt – und sich selber das Retourgeld aus der Kasse nimmt!

Auch Kurzparkzonen gibt es hier – oft ohne Parkuhr, Geldautomat oder ähnliches. Einzig ein Schild, auf dem steht "30min" oder "60min" am Straßenrand, und jeder hält sich so in etwa daran.

Sprachlich findet man hier alles, meist noch ein sehr britisches, oft auch ein recht schottisches Englisch, alles weit entfernt vom Kauderwelsch der Australier.

Aber auch hier gibt es Probleme, oft mit den (jungen) Maori. Zur Zeit im Northland in den Schlagzeilen der Überfall auf ein niederländisches Urlauberpaar, das gekidnappt, ausgeraubt und vergewaltigt wurde (die Frau…). Die Menschen sind geschockt, so was gab es noch nie. Interessant auch die Berichterstattung, die sich absatzlang darüber ergeht, wie schlimm das für den Ehemann gewesen sein muss, so durchtrainiert und fit und kann seiner Frau nicht helfen. (im ersten Moment fand ich das rührend und ungewöhnlich, dann dachte ich aber doch – und was ist damit, wie's der Frau geht?)

Auch die übliche Begrüßung – nach dem immer gutgelaunten "Perfect. Great. Wonderful" der Amerikaner auf die Frage "How are you?" - hier das wunderbare "Not bad at all". So viel vertrauter, so viel sympathischer (ja, wir Österreicher tun uns schwer mit der Positivität…)

Alles in allem hat man aber nicht das Gefühl, am anderen Ende der Welt zu sein, dafür ist alles viel zu europäisch. Da waren die USA "fremdländischer". Ausserdem rennen hier haufenweise Deutsche rum (man muss echt aufpassen, was man sagt, die Gefahr, verstanden zu werden, ist gross)

Jacob sagt: Das Buch (aus dem lang ersehnten, freudig erwarteten Packerln aus Österreich) ist urspannend. (danke an die Omas, Opa, Tante)

Finn sagt: Der Hund ist lieb. Und der Hund hat Babies. (große Diskussion am Weg her: die Hündin hat Welpen. Aber wie geht das, die haben ja nur einen Hund???? – Ist halt der Nachbarshund der Vater. – Das geht??????)

Dienstag:
wir sind auf einer abgeschiedenen Farm und haben inzwischen mehr Leute kennengelernt als sonst in langer Zeit. Da ist mal Megan, das schottosche Vollweib, das die Kuehe melkt. Dann Rachel, die junge, witzige Lehrerin (der Traum aller Schulkinder) die hier am Hof lebt. Die Kinder - Jessica, 10, bildhuebsch mit roten Haaren, ganz Dame; die Zwillinge Mathew und Kathrin, 8, die sofort mit den Buben Freundschaft geschlossen haben, die Eltern von Bronwyn, urige Typen, sehr britisch, und am allerwichtigsten die 7 Hundewelpen, in die sich Finn sofort verliebt hat.
Das Wetter ist wie im April, alle hoffen auf etwas mehr Sonne. Aber auch so findet sich genug zu tun - Rad fahren, Hunde streicheln, Trampolin huepfen, plaudern, im Hot Tub sitzen, die neuen Buecher lesen...
Jacob sagt: es ist urcool hier
Finn sagt: Die Welpen sind sooo suess.

23.11.06

Kerikeri

Donnerstag, 23.11.06
Wir haben einen wunderschönen Tag verbracht. Nicht nur, dass die Sonne schien, die Delphintour war einfach ein Traum. Wir segelten durch die Bay of Islands auf einem wunderschönen Katamaran (Kamatan, Karamatan, Kamaran… kein leichtes Wort für einen Fünfjährigen, aber jetzt kann er's.), mittenrein in eine Delphinparty. Normalerweise sieht man Pods mit 12-15 Delphinen, aber uns wurden heute 30-35 geschenkt, die gemeinsam Fische fingen (sie schmeißen die Fische vor sich in die Luft um sie Kopf voran zu fangen, damit die Gräten ihnen nicht die Speiseröhre verletzen, absolut sehenswert). Jeder an Bord hat sicher 100 Photos geschossen und sicher hat jeder – so wie wir – kaum ein brauchbares, die Viecher sind einfach zu schnell. Dazu noch die Seevögel, die sich selbstmörderisch aus großer Höhe in die Fluten stürzen, wohl wissend, dass auch für sie was abfällt.
Mittags dann ein Päuschen auf einer Insel (Bay of Islands - da hat's viele Inseln, eh klar. Und alle mit so tollen Namen. Unsere hieß Urupukapuka), wie im Paradies. Türkisblaues Wasser, üppiges Grün, warme Steine, absolute Stille (abgesehen von begeistertem Kindergeschrei). Dann BBQ am Boot, und Rückfahrt, auf der wir noch mal den Delphinen begegnen. Satt gegessen (wir und sie) bieten sie uns nun Unterhaltungsprogramm, schwimmen neben, vor, hinter, unter und rundum das Boot, zum Greifen nahe. Springen übermütig (nein, keiner hat's aufs Photo gekriegt), spritzen uns beim Auftauchen an. So schöne Tiere! So glatt, so witzig. Unbeschreiblich.
Der Tag an Luft und Wasser hat uns geschafft – Finn ist völlig erschöpft um 17.00 eingeschlafen und träumt selig von seinen Freunden (er brabbelt vor sich hin im Schlaf). Manchmal kann man mit den Delphinen sogar schwimmen gehen, heute aber nicht, weil Babys dabei waren (bei den Delphinen, nicht bei uns). Ich glaube, Finn ist sich nicht ganz sicher, ob er darüber froh oder traurig ist. Am liebsten wäre er gar nicht mehr weg von den Delphinen (was ich voll verstehe), aber das Wasser war doch recht "erfrischend" (16°) und tief, also hätte er sich vielleicht eh nicht getraut (was ich auch verstehe) und so bleib ihm die Entscheidung erspart.
Alles in allem auf alle Fälle ein wunderwunderschöner Tag und ich kann beides jedem, der die Chance dazu hat, nur empfehlen: Segelkatamaran fahren und Delphine in freier Natur besuchen. Wir beneiden Vanessa und Rebecca, unsere beiden Bootsführerinnen, die dies täglich tun dürfen. (und auch noch gezahlt kriegen dafür).
Für die Wissbegierigen: Bay of Islands ist der Teil Neuseelands, der zuerst entdeckt wurde (von den Europäern. Die Maori hatten es ja schon viel früher entdeckt, aber in unseren Geschichtsbüchern zählt ja immer nur das, was die Europäer taten). Wir fuhren also auch an dem Strand vorbei, auf den Captain Cook (Cook, nicht Hook!) 1769 zuerst seinen Fuß setzte. Er war es auch, der die Bucht Bay of Islands nannte.
Jacob sagt: nix, weil er mit Gerhard Golf spielen ist. Er würde auch schwer zugeben, dass ihm das heute gefallen hat – er kämpft sehr damit, dass die Delphine toller waren als "seine" Orcas in Canada
Finn sagt: nix, weil er tief mützend neben mir liegt. Aber er lächelt selig.

Freitag - Strandtag, Golftag. Endlich richtiger Sommer, was fuer ein Leben!
Hier fuer die Neugierigen (Hallo Tante!) noch ein "altes" Photo von unserem neuen Auto, nachdem ich nun durchschaut habe, wie ich den Computer austrickse.

22.11.06

Whangarei

Wir verbringen zwei nette Tage in Whangarei. John, der Besitzer der Jugendherberge, ist eine Nummer für sich – ein über 70jähriger Witwer mit gepierctem Ohr, Augenbraue und Zunge, der leidenschaftlich gerne Fallschirmspringen geht und dennoch immer ein wenig melancholisch wirkt. Die Buben finden rasch einen neuen Freund (oder soll man sagen, ein neues Opfer?), Moritz aus Berlin, der hier als Tischler arbeitet. Sie belauern ihn beim Pudding kochen, machen ihn beim Maumau spielen fertig und haben eine Riesenhetz (er aber auch).
Wir fahren an den Strand, trotz dicker Wolken. Neuseeland ist ein Land für Motorradfahrer, die Strassen sind gut, aber es gibt kaum ein Stück geraden Wegs, immer geht es links, rechts, rauf, runter. Und wie es duftet! Nach Honig, nach Holz, nach bitteren Kräutern, alle paar Meter ein anderer Duft. Am Strand finden die Buben Urzeitkrebse (sagen sie), tolle Muscheln und idealen Bausand.
Abends dann führt uns Moritz noch auf eine Finstrer-Wald-Wanderung (Finn fürchtet sich ein wenig), einen kleinen Bach entlang zu einer Felswand voller Glow-worms. Nicht die flatternden Glühwürmchen, die wir kennen, sondern richtige Würmchen, auf der Erde kriechende, deren eines Ende (welches?) bläulich-weiß leuchtet. Wir stehen in schweigender Begeisterung vor dieser Wand und haben das Gefühl, der Sternenhimmel hätte sich vor uns aufgestellt.
Etwas später dann das zweite Abenteuer des Tages (der Nacht), ein sehr lautes – Feueralarm. Wir packen Jungs und Decken und warten bibbernd mit allen anderen auf der Terrasse, bis klar ist, dass es ein Fehlalarm war. Die Buben verhalten sich wacker, Jacob natürlich voller Fragen, Finn im Halbschlaf. Die Stimmung auf der Terrasse ist richtig nett, alle so verschlafen, so ein Feueralarm verbindet.
Mittwoch, 22. November 2006
Wir fahren weiter gen Norden (ins Warme also… schon lustig, dass es im Norden wärmer ist) nach Kerikeri, wo wir wieder eine sehr nette Jugendherberge finden, diesmal mit großem Garten und freilaufenden Hühnern. Da wir morgen eine Delphintour machen wollen, fahren wir nach Pahia, um eine auszusuchen. Es wird eine am Segelschiff, alle schon ganz neugierig. Weil das Wasser doch recht kalt und die Sonne doch recht stark und die Tour billiger als gedacht ist, bekommen beide Buben noch Wetsuits verpasst – sehen die süß aus darin! Finn ist so selig mit seinem, dass er es sogar im Garten zum Ballspielen anzieht, am liebsten würde er es gar nicht mehr ausziehen.
Bei mir tobt dafür die Allergie, ob Pollen oder Katze lässt sich schwer sagen, denn hier hat jede Herberge ihre Katzen. Ich habe zwar heute im Bioladen ein neues Kräutermittel entdeckt, ob's hilft lässt sich aber (noch) nicht sagen, erstmal war Migräne die Folge. Nunja, ein so schönes Land wie Neuseeland muss eben auch seine Schattenseiten haben, sonst wär's ja nicht zum Aushalten.
Jacob sagt: Ich freu mich schon auf die Delphintour.
Finn sagt: Ich hab ein Wetsuit gekriegt.
Jacob: Ich auch.
Finn sagt: Morgen fahren wir mit einem Segelschiff zu Dellefinen.
Und wieder muss ich alle Photoliebhaber vertroesten. Das Computersystem in den Hostels laesst mir keinen zugriff auf meine USBStick Photos. Mist.

19.11.06

Unser neues Auto

Auckland hat uns zugesetzt. Es ist eine nette Stadt, aber irgendwie haben wir uns nicht wohl gefühlt, waren nur müde und angeschlagen. Das Wetter war auch eher feucht, so haben wir viel Zeit in der Herberge verbracht, mit Zeichnen, Kartenspielen, lesen, und mit mehrfachen Besuchen in Buchhandlungen. Aufregend (für die Buben) ein wahnsinniger Autofahrer, der am Ende unserer Strasse rauchende Doughnuts mit seinem Auto fuhr. Witzig (wenn auch ungewollt) eine Militärparade zur Ehre der Veteranen. Sonst eben hauptsächlich das große Rumhängen in einer grauen Stadt. Umso größer der Aaaaaahh-Effekt, als wir heute endlich Auckland hinter uns lassen und das echte Neuseeland sehen. Das Grün ist unglaublich, "die Grüns" muss man sagen, denn das Land leuchtet in allen Grüntönen der Welt. Die Hügel sind ein Mosaik aus Grün, jeder Baum und Busch eine andere Nuance. Nach dem trockenen Ockergelb Californiens ist die Farbe berauschend. Und dazu das Vogelgezwitscher, eine Symphonie.
Und all das in unserem neuen Auto! Erstmals haben wir so richtig Auto gekauft (bis jetzt kamen unsere Autos immer über Freunde oder Verwandte zu uns), ein sehr interessantes Erlebnis. Autoverkäufer sind spannende Menschenstudienobjekte (einer war eine perfekte Kopie des Autohändlers in "Fargo"). Nachdem sich die Buben in einen Mitsubishi RVR verliebt hatten, ein sehr witziges Auto, brachte uns die Suche nach einem günstigeren Modell zu "unserem" Autohändler, einem echt netten Kiwi, sprich: ein absolut untypischer Autohändler. Der RVR wird es dann zwar nicht (großes Protestgeschrei der Buben), sondern ein Toyota, eine richtige Bonzenkutsche, sehr bequem, sehr viel Platz und Rückkaufgarantie. Unser mobiler Zweitwohnsitz, der Kofferraumgröße nach. Unser Autohändler hat uns heute in der Jugendherberge abgeholt, fuhr mit uns noch Kindersitze besorgen, ging vom Kaufpreis noch $200,- runter, weil beim vorm Verkauf automatisch zu machenden Service weniger Kosten anfielen als gedacht und überhäufte uns noch mit Tipps für die Reise.
So sind wir nun in Whangerei, einer netten Stadt (der einzigen Stadt) im Northland, in einer kuscheligen Jugendherberge inmitten von hunderten Grüntönen, Palmen und mit tollem Blick über die Bucht. Die Jungs haben sich mit dem neuen Auto abgefunden (seit sie wissen, dass es 200PS hat sind sie voll begeistert… Männer…), arbeiten fleißig in ihren neuen Rechenbüchern, haben bereits alle Leute hier mit ihren Bastelarbeiten am Küchentisch und mit ihrem Pfeifen begeistert und wir empfinden endlich so etwas wie Wohlgefühl, Freude, Angekommen-Sein. Und haben gelernt, dass Auckland nicht Neuseeland ist.
Jacob sagt: es regnet oft. Wir haben urviel Bastelsachen gekauft heute.
Finn sagt: Ist das grün hier.
Diesmal ist es der Computer hier... laesst mich keine Bilder hochladen...das naechste Mal, hoffe ich...

15.11.06

USA - NZ

Noch ein Tag Disney hat uns geschafft… da es ein Feiertag war (was wir nicht wussten, denn Veterans Day kannten wir nicht) waren natürlich viel mehr Leute. Aber es war nett – und nass… nein, kein Regen, aber eine "White Water Rafting" Bahn. Meine Idealvorstellung meines Geburtstages: nass werden, Hochschaubahn fahren und sich mit erschöpften Kindern durch Menschenmassen schieben…
Dann noch ein paar ruhige und sehr nette Tage in Thousand Oaks – packen, Ronald Reagan Library besuchen (incl. Air Force One!), fernsehen, phantastisch essen, diese Dinge. Und sogar eine Art Geburtstagsfeier bei Marias Tochter, mit Eistorte und Blumen, ich war total gerührt (und bummvoll vom phantastischen Essen, das Alisons Mann gezaubert hatte).
Bilbo wird von Marias Gärtner übernommen, sehr zu Jacobs Freude, denn Jacob war strikt gegen unsere Idee, ihn einer Obdachlosenorganisation zu geben, weil "die (Sandler) schauen immer so böse". Nun hat ein nett dreinschauender Mexikaner Bilbo. Der Abschied verlief ohne jegliche Emotionen, schnell und schmerzlos.
Hier unsere Statistik für Nordamerika, unsere 3 ½ Monate "Leben" in einige harte Zahlen gefasst:
gefahrene Strecke: Halifax – San Diego
gefahrene Kilometer: 13 313
davon in Canada: 8 010km
in USA: 5 303km
dabei von uns überholte Fahrzeuge: gezählte 31. (das macht ein überholtes Fahrzeug alle 429km)
Fahrzeuge, die uns überholt haben: unzählige
getankt: 29 mal
Durchschnittsverbrauch: etwas über 9 liter/100km
durchquerte Provinzen in Canada: Nova Scotia, New Brunswick, Quebec, Ontario, Saskatchewan, Manitoba, Alberta, British Columbia
besuchte Staaten in den USA (man beachte den Unterschied): Washington, Oregon, Califonia, Nevada
tiefster Punkt: Death Valley (200 Fuß unter Meeresniveau)
höchster Punkt: Tioga Pass (10 000 Fuß über Meeresniveau)
Fähren: 8
längste Fahretappe: 405km (Cloverdale nach Groveland)
(längste auf der Gesamtreise: Toulouse nach Wien – 1700km in einem Stück)
tiefste TagesHÖCHSTtemperatur: +12°C
höchste Tageshöchsttemperatur: + 34°C
Tage mit großteils Sonnenschein: 88 (von 106)
Campgroundpreise: 0 (weil der Besitzer nicht auftauchte, um zu kassieren) bis USD 58,-
im Durchschnitt zwischen USD 15,- bis USD 25,-
Das war's für Nordamerika.
Tag 130, Sonntag, 12.11.06
Wir fliegen nach Neuseeland! Die Buben sind den ganzen Tag schon furchtbar aufgeregt (no na ned), aber der Flug geht nun mal erst am Abend. Qantas ist unsere neue Lieblingsfluglinie. Der Service ist gut, das Essen auch, und zusätzlich zum Fernsehprogramm bieten sie sogar Computerspiele. Wir schlafen dementsprechend wenig, überqueren Äquator und Datumsgrenze und landen nach 12 Stunden Flug 33 Stunden später am frühen Morgen am anderen Ende der Welt. So hat sich Gerhard seinen Geburtstag vorgestellt: übermüdet auf Einlass in der Jugendherberge warten und mit grantigen Kindern durch die Stadt spazieren.
Neuseeland ist grün, die Neuseeländer unglaublich freundlich und witzig (ein Zollbeamter spricht Jacob an, ich sage: "he does not speak english very well" darauf der Zollbeamte: "I don't either"), der Taxifahrer gibt uns eine Einführung in Geographie, Geschichte und Sehenswürdigkeiten des Landes (und – für uns Wiener unvorstellbar – verweigert das Trinkgeld!), der Typ im Buchladen erkundigt sich nach unserem Jetlag etc. Die Jugendherberge ist auch schön und sauber und gefällt allen (selbst Jacob, der die Herberge in Halifax nicht mochte) und liegt sehr zentral. Auckland wirkt nett, wir spazieren ein wenig herum, aber eigentlich freuen wir uns schon, wenn wir dann ein Auto haben und aus der Stadt rausfahren.
Jacob sagt: nix. er ist ein wenig unausgeschlafen
Finn sagt: wir sind jetzt in Neuseeland.
Donnerstag, 16.11.06
Haben bereits das Auckland Museum besucht, sehr schoen, sehr beeindruckend vor allem die Tanz- und gesangsvorfuehrung der Maori. Heute waren wir mit einem Mietauto unterwegs um alle moeglichen (und unmoeglichen) Autohaendler abzuklappern. Dies mit Automatikgetriebe und Linksverkehr, Gerhard schlaegt sich sehr wacker. Die Autowuensche der einzelnen Wiesler-Familienmitglieder differieren halt sehr (nein Jacob, wir kaufen keinen Ferrari.). Schwuel hier und regnerisch, ich geniesse eine volle Attacke Heuschnupfen (es ist Fruehling hier, verdammt), und alle sind nach wie vor muede vom Flug.
Diesmal keine Fotos, hab vergessen, meinen Fotoapparat ins Internetcafe mitzunehmen. Die Redaktion bittet um Entschuldigung....

8.11.06

Disneyland


Was soll man sagen.... eigentlich mag man Disney ja nicht, weil er so ein Leuteschinder gewesen sein soll... aber ... naja, man muss es doch sagen... Disneyland ist echt nett. Trotz November und Wochentag viele Leute (20-25min anstellen für manche Rides), trotz 30° Hitze überall Weihnachtsdekoration, trotz vieler Lokale kein "gescheites" Essen, und wir genießen es alles. Die Sachen sind wirklich liebevoll gemacht, die armen Typen in ihren Kostümen unvorstellbar energiegeladen und freundlich, der Park auch optisch sehr - lieblich.
Wir sind pünktlich zur Toröffnung um 10°° dort und halten durch bis 20°° (Torschluß), wer hätte das gedacht (wir nicht). Wir fahren Hochschaubahnen (auch ich! Und manche haben mir sogar Spaß gemacht! Bei anderen hab ich mich einfach nur zu Tode gefürchtet, während der 5jährige Gsterml neben mir, genannt Finn, geschrien hat: "Nochmal!!" - siehe Foto, da habe ich die zweite Fahrt verweigert), "nette" Bahnen (sogar der coole Jacob gibt nach der Pooh-bear Grottenbahn zu, dass das "urnett" war), sehen einen 3DFilm (unglaublich nahe...), futtern Pizza und Eis, rundum ein netter Tag. Und dann zum Schluß die Parade! Unvorstellbar, was da geboten wird! In ganz L.A. gibt es sicher keinen arbeitslosen Tänzer und Jungschauspieler, denn die marschieren alle jeden Abend duch Disneyland. Dazu noch die riesigen Wagen, einfach schwer beeindruckend.
Heute dementsprechend alle k.o. (um ganz ehrlich zu sein: Mama und Papa sind k.o.er als die Buben), heute wird geruht (sprich: im Pool geplanscht und getobt, während Mama und Papa faul im Liegestuhl liegen), denn morgen gibt es dann die zweite Hälfte von Disneyland, das California Adventure. Noch mehr Bahnen, noch mehr Figuren...

Und dann heißt es schon Bilbo räumen. Wir pendeln zwischen Wehmut und Ungeduld. Um ehrlich zu sein, fast schon mehr Ungeduld. Es war echt nett in Bilbo, aber seine Startprobleme in letzter Zeit haben doch vieles umständlicher gemacht und ich habe auch nichts dagegen, wieder in einem Bett mit einer durchgehenden Matratze zu schlafen. Und einen funktionierenden Kühlschrank (sprich: harte Butter) zu haben.

Jacob sagt: Am tollsten fand ich die Wasserhochschaubahn. Und den Magic Mountain. Und die Parade. Und die Buzz Lightyear Bahn war auch toll. Und die Dschungelbootfahrt mit den Nilpferden.
Finn sagt: Disneyland ist toll. Ich bin selber Auto gefahren. Und Hochschaubahn, und ich hab mich nicht gefürchtet, aber die Mama schon.

4.11.06

San Diego


Während in Wien bereits der erste Schnee tobt, gehen wir hier täglich in den Pool und rennen im kurzärmeligen Tshirt herum. Noch fehlt uns der Winter nicht.
Wir haben eher ruhige Tage zur Zeit, was allen gut tut. Jacob hat Flag Football gespielt (Football ohne Körperkontakt) und war sehr talentiert dabei. Das Lob der Trainer hat ihn sehr stolz gemacht. Als Österreicher ist man ja das hier übliche überschwängliche Lob gar nicht gewöhnt. Finn im Gegensatz hat sich in den ersten paar Minuten gleich in eine Gatschlacke (Schlammpfütze für unsere deutschen Leser) geworfen und musste unter die Dusche. Er findet Flag Football nicht cool.
"Downtown" waren wir und haben den Flugzeugträger Midway aus dem 2. WK besichtigt. Imponierend. Sehr, sehr groß. Sehr, sehr viele enge Stiegen. Sehr, sehr enge Betten. Groß und dick durfte man dort nicht sein. Geruchsempfindlich und klaustrophobisch auch nicht. Am faszinierendsten fanden wir ja die klappbaren Tragflächen der Jets. Und man muss ihnen auch zu Gute halten, dass man wenig vom üblichen Glorifizierungswahn spürt. Sie sagen und zeigen sehr klar, dass es ein harter Sch...job war, auf diesem Flugzeugträger zu arbeiten.
Danach noch ein wenig shoppen und bummeln und essen - auf einer Dachterrasse im Freien, ohne zu frieren. Ja, es gefällt uns sehr hier. Die Menschen sind auch total nett und hilfbereit. Zeig mir eine Bäckerei in Wien, die einem die Adresse der Konkurrenz gibt, weil das Brot dort noch knuspriger ist!
Jacob und Finn haben einen neuen Freund gefunden (byebye Tim, hello Mike), und am tollsten finde ich, dass sie nun beide bereits anfangen, englisch zu reden, ohne Scheu. Noch keine philosophischen Abhandlungen, aber sie verständigen sich nicht mehr nur mit Händen und Füßen.

Jacob sagt: ich war gut im Flag Football.
Finn sagt: ich freu mich schon auf Disneyland.