26.7.06

Nur noch zwei Tage!!!!

Nur noch zwei Tage in Wien, dann geht es wieder weiter. Noch ist kein Koffer gepackt, noch ist keine Abfahrtsaufregung zu spüren. Jacob und Finn sind bis nachmittags noch bei den Großeltern im Burgenland, der Wiener Hitze im Freibad entfliehen. Ab morgen dann steht Reisevorbereitung - sprich Packen - am Plan. Es ist wenig zu tun - eigentlich nur gemäß der Liste vom ersten Start Gewand für eine Woche, Schulsachen und deutsche Kinderbücher in die Reisetaschen stopfen. Komisch - ich fühle mich nicht anders, als würden wir für eine Woche wegfahren, dabei sind es 8 Monate!
Der Zustand meines Vaters pendelt zwischen absolut erbärmlich und fast schon amüsant kleinkindmäßig. Der Abschied von ihm am Freitag ist meine letzte große emotionale Hürde. Aber ich habe alles in seinem Sinne geregelt, bis hin zu seiner Bestattung, und ich weiß, dass er in dem Spital und vor allem mit Monika, seiner Exfrau, in besten Händen ist. Leicht ist es dennoch nicht.
Der nächste Post kommt schon aus Canada, wie aufregend! Da gibt es dann auch sicher mehr zu erzählen.

8.7.06

Bilbo geht auf Reisen


Es ist soweit: morgen kommt Dieter, unser Trauzeuge, und fährt mit Bilbo nach Bremerhaven zur Verschiffung. Bilbo war in der Werkstatt und hat ein großes Rundumservice bekommen – besser jetzt Dinge richten als in Canadas Wildnis mit einer Panne stehen…. (die Bären hätten sicher nix dagegen) Zur Feier des Tages bekam Bilbo von uns auch noch ein neues „Gesicht“ – also „pimp my Wohnmobil“ quasi.


Als er aus der Werkstatt zurückkam, waren die Buben so selig ihn wieder zu haben, dass sie ihn abgeküsst haben. Wir haben ihn geputzt, Bettwäsche und Geschirr eingeräumt, und saßen ganz selig drinnen. Unsere „Fahrende Berghütte“ (so der Spitzname des Vorbesitzers) ist uns wirklich schon sehr ans Herz gewachsen.
Bilbos Abreise ist auch für uns ein Zeichen: nun dauert es nicht mehr lange. In genau drei Wochen geht unser Flug. Egal was geschieht oder nicht geschieht, wir fliegen.

Bis dahin ist natürlich noch einiges zu erledigen. Ich bin sehr froh, dass Monika, die Exfrau meines Vaters, so für ihn da ist und uns drängt, auf alle Fälle zu fliegen, selbst wenn mein Vater noch leben sollte. Sein Zustand ist katastrophal, die meiste Zeit ist er völlig verwirrt, bekommt zwei mal täglich Morphium und hat glaub ich meistens keine Ahnung, wer ich bin. Die Tante meines Chefs befindet sich aber nun schon mehrere Jahre in solch einem Zustand – Vaters Ableben ist also nichts, was bald geschehen muss, aber jederzeit geschehen kann.
Ich denke auch, dass es für ihn (und mich) wichtiger ist, dass ich jetzt die ganze Zeit täglich bei ihm war, als dass ich dann auf seinem Begräbnis stehe.
Wie auch immer. Drei Wochen. Dann gibt es hier auch wieder Lustigeres zu lesen.
Am Balkon sitzt ein wunderschöner Schmetterling auf unserer Sonnenblume. (nicht lustig, aber schön)

Jacob sagt: „Die drei Wochen sollen morgen schon um sein, und beim Fliegen will ich ein Kindermenü.“
Finn sagt: „In Canada kauf ich mir eine Angel und fang ganz große Fische damit. Und ich kann jetzt schon im Tiefen schwimmen und rutschen auch.“