3.1.07

2007

Prosit Neujahr!

Das neue Jahr hat also begonnen, 12 Stunden früher für uns als für die Daheimgebliebenen. Viele Veränderungen hat es nicht gebracht –es ist bewölkt, windig und kalt… Aber im alten Jahr war uns sogar noch etwas Sonne beschieden, an zwei (!) Tagen hintereinander gab es Sonnenschein. (wie gesagt, es gab Sonnenschein, nicht: es war sonnig… nach jeweils 2-3 Stunden kam schon der nächste Regenguss)

Wir haben das Wetter natürlich sofort genützt und sind am ersten sonnigen Tag den Wellingtoner Marinedrive abgefahren, eine wunderschöne Küstenstrasse entlang der hammerförmigen Halbinsel östlich von Wellington. Bizarre Steinstrände, angeblich sogar zwei Drehorte von "Herr der Ring", tolle Aussichten (z.B. auf den Flughafen und die über einem landenden Flugzeuge). Wir machen sogar ein Picknick an einem gut besuchten Sandstrand, bei dem es uns die Hälfte unserer Lebensmittel davonweht (hab ich erwähnt, dass es windig war?). Die "Einheimischen" gehen im Bikini ins Wasser, während wir in unseren Fleecejacken ihnen kopfschüttelnd zusehen. Aber es tut gut, von der salzigen Meeresluft durchgeweht zu werden und die Sonne mal wieder auf der Haut zu spüren.

Am zweiten sonnigen Tag besuchen wir den Hafen von Wellington, eine ruhige Strandpromenade auf der Rad, Skateboard und Roller gefahren wird. Wir mampfen Hotdogs auf der Kaimauer sitzend und beobachten den Touristenhubschrauber beim Starten (und die Kinder glauben mir endlich, dass so ein Hubschrauber nie so schnell abheben kann wie in den Filmen). Am Spielplatz gibt es ein Bungee-Trampolin, oder wie das Ding heißt, und die Buben springen eifrig und atemberaubend hoch. Finn schafft sogar einen dreifachen Salto! (und hat am nächsten Tag einen mordsmässigen Muskelkater). Kaum sind sie wieder abgegurtet und wir in den Kunstshop des Museums spaziert, geht der Wolkenbruch nieder und wir schwimmen zu unserem Auto. Erstaunlicherweise geht hier niemand mit Regenjacken oder Schirmen, da können die Wolken noch so drohend aussehen. Nass werden gehört wohl zum Alltag dazu.

Ebenso erstaunlich bekommt man in keinem Supermarkt dieses schafreichen Landes Schafskäse oder Schafmilch. Schafe werden entweder der Wolle oder des Fleisches wegen eiden Produkten geht in den Export, ebenso wie 95% der Kuhmilch (die dann weltweit als Milchpulver in allen möglichen Produkten landet oder als Sportnahrung).

Silvester verbringen wir wie jeden anderen Tag. Wir wollen ins "City and Sea" Museum, landen aber dann doch wieder im großen Te Papa Museum. Die Museen hier bieten echt viel für Kinder. Im Museumsimbiss speisen wir unerwartet gut, auch eine Art, Silvester zu würdigen. So wie an Weihnachten mein größtes Geschenk das Brot aus dem Bioladen war – echtes, festes Roggenvollkornbrot. (obwohl meine selbstgebackenen Brote durchaus zu unser aller Zufriedenheit sind, war dies doch ein Festessen). Unser Nachbar feiert wie die meisten Neuseeländer eine private (und laute) Party – öffentliche Feierlichkeiten oder Feuerwerke gibt es keine. Wir spielen mit den Buben bis 22.00 Karten, dann schlafen beide eh völlig k.o. ein.

Heute war Gerhard mit den Buben im Queen Elizabeth Park in Paekakariki (diese Ortsnamen!), wo alte Straßenbahnen fahren.

Jacob sagt: das Museum in Wellington ist cool

Finn sagt: Ich hab einen neuen Autotruck gekriegt, von meinem gesparten Geld. Und er hat weniger gekostet als draufstand, weil Abverkauf ist.

Donnerstag, 4.1.07

Man glaubt es kaum aber das Wetter bessert sich! Wir waren mal wieder in Wellington, im City and Sea Museum, ein nettes kleines Museum über die Seefahrt mit einer unglaublich toll gemachten Film-Show über Maorilegenden.

Heute waren wir in Paraparaumu (noch so ein Name…), wo es ein "Agricultural Center" gibt – eine Art Vorführbauernhof mit Streichelzoo. Die Buben streicheln und füttern eifrig, wir sind völlig begeistert von den Schweinen (den echten), die mit wunderschön rotbraunen Borsten daherkommen. Rundherum gibt es dann noch nette Läden, wo wir lange einem Drechsler zusehen und eine Kunstgalerie besuchen.

Am Heimweg fahren wir noch mal in den Queen Elizabeth Park an den Strand. Erstmals ein richtig genussvoller Strandbesuch, der Sand ist warm, die Sonne scheint und wir finden sogar ein windgeschütztes Eck. Die Buben freunden sich mit Joshua an, einem 6 jährigen Knirps, der sie anspricht und von ihnen sofort mit "Wanna play?" eingeladen wird, an der Sandburg mitzubauen. Finn findet eine kolossal große Muschel, und wir nehmen mal wieder einen Haufen Treibholz und Muscheln mit, die wir wohl per Post heimsenden müssen, denn Australien ist (angeblich) extrem pingelig, was die Einfuhr von sämtlichen potentiell "verseuchten" Dingen betrifft (also sämtliche Lebensmittel, Pflanzen, Tierprodukte wie Leder, Wolle etc. Vielleicht müssen wir dann bloßfüßig laufen, wenn sie uns unsere Lederschuhe am Flughafen abnehmen, keine Ahnung…)

Jacob sagt: Endlich scheint die Sonne.

Finn sagt: Ich hab eine tolle Muschel gefunden.