19.11.06

Unser neues Auto

Auckland hat uns zugesetzt. Es ist eine nette Stadt, aber irgendwie haben wir uns nicht wohl gefühlt, waren nur müde und angeschlagen. Das Wetter war auch eher feucht, so haben wir viel Zeit in der Herberge verbracht, mit Zeichnen, Kartenspielen, lesen, und mit mehrfachen Besuchen in Buchhandlungen. Aufregend (für die Buben) ein wahnsinniger Autofahrer, der am Ende unserer Strasse rauchende Doughnuts mit seinem Auto fuhr. Witzig (wenn auch ungewollt) eine Militärparade zur Ehre der Veteranen. Sonst eben hauptsächlich das große Rumhängen in einer grauen Stadt. Umso größer der Aaaaaahh-Effekt, als wir heute endlich Auckland hinter uns lassen und das echte Neuseeland sehen. Das Grün ist unglaublich, "die Grüns" muss man sagen, denn das Land leuchtet in allen Grüntönen der Welt. Die Hügel sind ein Mosaik aus Grün, jeder Baum und Busch eine andere Nuance. Nach dem trockenen Ockergelb Californiens ist die Farbe berauschend. Und dazu das Vogelgezwitscher, eine Symphonie.
Und all das in unserem neuen Auto! Erstmals haben wir so richtig Auto gekauft (bis jetzt kamen unsere Autos immer über Freunde oder Verwandte zu uns), ein sehr interessantes Erlebnis. Autoverkäufer sind spannende Menschenstudienobjekte (einer war eine perfekte Kopie des Autohändlers in "Fargo"). Nachdem sich die Buben in einen Mitsubishi RVR verliebt hatten, ein sehr witziges Auto, brachte uns die Suche nach einem günstigeren Modell zu "unserem" Autohändler, einem echt netten Kiwi, sprich: ein absolut untypischer Autohändler. Der RVR wird es dann zwar nicht (großes Protestgeschrei der Buben), sondern ein Toyota, eine richtige Bonzenkutsche, sehr bequem, sehr viel Platz und Rückkaufgarantie. Unser mobiler Zweitwohnsitz, der Kofferraumgröße nach. Unser Autohändler hat uns heute in der Jugendherberge abgeholt, fuhr mit uns noch Kindersitze besorgen, ging vom Kaufpreis noch $200,- runter, weil beim vorm Verkauf automatisch zu machenden Service weniger Kosten anfielen als gedacht und überhäufte uns noch mit Tipps für die Reise.
So sind wir nun in Whangerei, einer netten Stadt (der einzigen Stadt) im Northland, in einer kuscheligen Jugendherberge inmitten von hunderten Grüntönen, Palmen und mit tollem Blick über die Bucht. Die Jungs haben sich mit dem neuen Auto abgefunden (seit sie wissen, dass es 200PS hat sind sie voll begeistert… Männer…), arbeiten fleißig in ihren neuen Rechenbüchern, haben bereits alle Leute hier mit ihren Bastelarbeiten am Küchentisch und mit ihrem Pfeifen begeistert und wir empfinden endlich so etwas wie Wohlgefühl, Freude, Angekommen-Sein. Und haben gelernt, dass Auckland nicht Neuseeland ist.
Jacob sagt: es regnet oft. Wir haben urviel Bastelsachen gekauft heute.
Finn sagt: Ist das grün hier.
Diesmal ist es der Computer hier... laesst mich keine Bilder hochladen...das naechste Mal, hoffe ich...