17.8.06

Ontario - langer post

Fr. 11.8.06

Von Edmunston ging unsere Fahrt weiter – überraschender Weise gen Westen, wer hätte das gedacht. Wir wechseln in die Provinz Quebec und alles verändert sich. In New Brunswick (größer als Österreich mit aber nur 700 000 Einwohnern) gab es zwar rund um jedes Haus, selbst in der Einöde, akkurat gemähten Rasen, aber sonst nichts. Kaum in der Provinz Quebec merkt man den Gärten Gestaltung an, Blumen sind gepflanzt, Büsche gestutzt, hier und da sieht man sogar einen keinen Gemüsegarten. Und – man spricht französisch (oder zumindest das, was die hier als Französisch bezeichnen, ein harter, eigentümlicher Dialekt, der in einem Affentempo gesprochen wird. Schwitz), und zwar großteils ausschließlich (diese Hochnäsigkeit haben sie zumindest vom Original übernommen).

Wir überqueren mit der Fähre den St. Lorenz Strom und eine halbe Stunde später noch einen kleinen Nebenfluss, über den es keine Brücke gibt. Beim Warten auf die erste Fähre werden wir von einem Straßenclown unterhalten, die Buben zerkugeln sich vor Lachen, als er ein (Konfetti-gefülltes) Ei mit seiner Mandoline in die Menge schlägt.

Camping in Sacre Coeur, klein, aber nett. Sehr properer Ort, fast wie in "Desperate Housewives", der Campingplatz aber eher die verwilderte Ecke mit einer Quartbahn gleich nebenan.

Weiter geht’s nach St. Felicien, leider ein großer Campingplatz. Hatten gehofft, dort WLAN zu haben, war aber nicht. Dafür am Weg dort hin einen Supermarkt gefunden, der echtes Baguette hatte und echten Käse, nicht diese gummiartige, geschmacklose Masse in weiß bis orange, die sie sonst hier als Käse verkaufen. Verzückung!

Donnerstag, 10.8. (Tag 36) dann Besuch im Zoo von St. Felicien. Wunderschön. Ungemein witzige, rampengeile Eisbären, eine Zugfahrt a la Safaripark an Bisons, Elchen, Bären vorbei, Otter, Waschbären, selbst ein Biberbau von innen… alles, was halt in der borealen Waldzone kreucht und fleucht. Einen kurzen "multisensorial" Film zeigen sie auch. Wir gehen mit wenigen Erwartungen hin und sind begeistert. Ein Naturfilm, im Saal bläst bei Flugszenen der Wind, es schneit im Saal, als eine Schlange im Bild zuschnappt werden unter den Sitzen scharfe Luftströme ausgeblasen, sodass alle panisch aufschreien. Wundervoll durchdacht und gemacht. Überhaupt sind sie im medialen Sektor hier in Canada beeindruckend. In Montreal im Biosphere zeigten sie einen Naturfilm in einem Rundsaal mit sechs beweglichen und bewegten Leinwänden, sodass sich zeitweise cinemascop Bilder von 5 Leinwänden Breite ergaben. Und in einer Blue Box konnte man zusehen, wie der eigene Kopf als Wassertropfen einem Teekessel entdampft, den Abfluss hinunterrinnt etc, verformt, gezerrt, verfärbt, bewegt…. und das in einem Museum über Wasser, nicht über Medienkunst… (da schien unsere Blue Box im ORF doch ein wenig bescheiden)

Da der Zoo länger als erwartet gedauert hat (mehr als 4 Stunden) verkürzen wir die geplante Fahrt und nächtigen mitten im Naturpark am See Chigoubiche. Sehr ruhig hier, nur ein paar Fischer mit uns am Platz (in eigenes Volk, die Fischer, muss man schon sagen). Der See ist warm, weil sehr flach, aber die Luft ist verdammt kühl. Es ist August und wir heizen ab fünf Uhr früh…. Dafür gibt es wilde Heidelbeeren en masse und die Buben sammeln und sammeln und wir futtern und futtern.

Wunderschön hier, dennoch fahren wir weiter.

Tag 40, Montag, 14.8.

Finns halber Geburtstag. Nun ist er "halb sechs". Ein Regentag.

Seit dem Zoo hat es jede Nacht geregnet. Was sind wir froh, Bilbo zu haben und nicht ein Zelt!

Wir waren in Chibougamau, der Großstadt des Nordens (7000 Einwohner) und haben dort unsere ersten Indianer gesehen. Zwei sehr liebenswerte und neugierige Männer, die uns wegen Bilbo ansprachen (die einzigen Menschen in Quebec, die mit uns englisch reden wollten). Finn waren sie nicht ganz geheuer, ohne dass er wusste, dass sie Indianer sind. Es lag eher an ihrer Masse – die beiden waren sowohl senkrecht als auch wagrecht ausgiebig groß. Alle Indianer, denen wir bislang begegnet sind, sind eher übergewichtig. Sie sind hier natürlich den Inuit sehr ähnlich, von dem her schon keine dünne Rasse, aber das Leben in den Reservaten tut wohl sein übriges. Eines haben wir durchquert und es war ein sehr frustrierendes Erlebnis.

In Chibougamau haben wir auch Minigolf gespielt (unser neues Hobby, die Buben sind sehr geschickt), trotz eisigem Wind und Nieselregen. Es hatte 14°C! Das im August! Die beiden Indianer (s.o.) erklärten uns, dass der Sommer hier sehr heiß sei. Im Juli. August sei immer so.

Weiter nach Lebel sur Quevillon, ein ruhiges Fleckchen, vor allem Samstags, mal wieder mit See (Campingplätze ohne See sind hier eher die Ausnahme). Wir gehen Kanu fahren – eine Premiere für mich. Wunderschön so über den stillen See, wir nähern uns sogar sehr nahe einem riesigen Reiher, der am Ufer vor sich hinträumt.

Sonntag wird dann ungewollt ein langer Fahrttag mit 350km. Wollen eigentlich nur nach Val d'Or, wo es eine Goldmine gibt. Die entpuppt sich aber als Flop, also fahren wir weiter. Und gelangen zu einem "Centre educatif forestier", machen dort einen wunderschönen Waldspaziergang, mit Waldlabyrinth, Kletterhindernissen und – Waldminigolf. Eine holprige, liebevoll gemachte Anlage, auf der jede Bahn eine Station der Holzverarbeitung darstellt. Finn siegt haushoch.

Abends dann ein Campingplatz am Ende einer 10km langen Schotterpiste, der einzige im Umkreis vieler, vieler Kilometer. Schäbig, aber mit sehr rührigen Betreibern. Vor lauter Gerumpel auf der Schotterpiste platzt im Kühlschrank das Senfglas auf und verteilt seinen Inhalt überallhin. Sehr fein. Feiner englischer Senf.

Und heute eben Finns halber Geburtstag. Schon in der Früh sehen wir eine fast weiße Eule, die vor Bilbo über die Strasse fliegt, ein gutes Zeichen. Wir feiern mit einem Besuch im Supermarkt, bei dem Finn ein paar Hot Wheels Autos bekommt (er hat ja fast keine…), mit Schokotörtchen und Pasta. Finn ist der große Bestimmer heute und macht ganz auf erwachsen, sehr süß.

Wollten noch in Cochrane der Attraktion der Region frönen: mit Eisbären schwimmen. Die haben hier drei Eisbärwaisen und man kann mit ihnen im selben Becken schwimmen, nur durch eine dicke Glasscheibe getrennt. Wären sicher tolle Fotos gewesen, aber das Wetter ist einfach zu lausig, selbst die Eisbären verkriechen sich in ihre Höhlen.


Jacob sagt: Wir haben die Frösche Bugi und Bagi gefangen.

Finn sagt: Ich hab heute halben Geburtstag. Jetzt bin ich älter und gestern hab ich im Minigolf gewonnen.

Jacob sagt noch: Und schreib, dass Papa im Minigolf verloren hat!


Donnerstag, 17.8. Tag 43

Endlich wieder Sonnenschein. Wir haben inzwischen eine Elchkuh und einen Schwarzbären "in Natura" gesehen (nicht gleichzeitig versteht sich).

Und wir haben Lake Superior erreicht, verdammt großes Wasser! Gecampt haben wir jedoch an einem kleinen Nebensee, Pennlake, flach, Sandstrand, warm.

Heute waren wir im Ouimet Canyon, 100 meter tief, senkrechte Steilwände. Unten der berühmte "Indianerkopf", eine Felsspitze die wie ein Mensch aussieht. Der Legende nach ein versteinerter Riese, der seine Geliebte versehentlich erschlug, ihre Leiche versteckte und weil ihr Vater (ein Spirit) dies entdeckte versteinerte er ihn zur Strafe. Pech gehabt.

Der Campingplatz heute bietet alles, was das Herz der Kinder begehrt – geheizten Swimmingpool, Minigolfbahn, Spielplatz. Alles schon "bearbeitet" worden. Und das Tollste hier – es gibt in der Nähe Nordamerikas größte Amethyst Mine (wobei man hier vorsichtig sein muss, alles ist hier "world greatest" und "Canadas largest" etc.) und überall kugeln die Amethysten nur so herum – die Parkböller vor dem Campingbüro sind riesige, Amethysthältige Steine, die Hindernisse auf den Minigolfbahnen sind Amethysten…

Morgen ist Jacobs halber Geburtstag (er ist dann halb 9, unglaublich). Wir fahren den Katzensprung nach Thunder Bay, besuchen dort ein historical village, so richtig mit Schauspielern und so und gehen Pizza essen.

Es ist ungemein spannend, die Fragen der Kinder zu erleben. Da wir rund um die Uhr zusammen sind bleibt viel Zeit für Diskussionen und Fragen. Von "lebten die Ritter zur selben Zeit wie die Cowboys?" über "wieso mussten die sich im 2. Weltkrieg verstecken, wer war Hitler?" bis zu "hat es hier wirklich Riesen gegeben?". School on the road…

Wir sind übrigens auch durch White River gefahren, Heimatort (Heimatkaff) von Pooh Bear. Dieses Wochenende ist dort das alljährliche große Pooh Bear Festival. Heuriges Thema: Pooh Bear goes Hawaii. Aloa!

Jacob sagt: wir waren auf 100m über dem Boden und haben einen Indianerstein gesehen.

Finn sagt: am Spielplatz gibt es einen Bagger

Gerhard sagt: nach 3500km Fahrt auf Canadas Strassen haben wir erst ein Fahrzeug überholt.

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